Studien zeigen: Menschen überschätzen ihre digitale Kompetenz
Die Selbsteinschätzung sagt wenig über die tatsächlichen Computerkenntnisse aus. Diese Erkenntnis einer Studie der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) aus dem Jahr 2014 wurde 2022 erneut bestätigt. Die Initiative fit4internet führte eine repräsentative Online-Befragung mit fast 4.000 Personen (ab 16 Jahren) in Österreich durch, um einen Überblick über die digitalen Kompetenzen der Bevölkerung in Hinblick auf das Digitale Kompetenzmodell Österreichs – den DigComp 2.3 AT – zu erhalten.

Mythos "Digital Native"
Studien zeigen immer wieder: Die sogenannten "Digital Natives" - also all jene, die mit Smartphone und Co. aufgewachsen sind, sind nicht automatisch kompetenter im Umgang mit Computer und Internet. Unternehmen berichten über die mangelnden Fähigkeiten junger Menschen im Umgang mit Anwendungsprogrammen wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder einfache Computergrundlagen, auch was IT-Sicherheit betrifft, bestehen große Bildungslücken. Die digitale Grundbildung gemeinsam mit informatischen Kenntnissen sind jedoch heutzutage so wichtig, wie Lesen, Schreiben und Rechnen.
Mit ICDL zur digitalen Selbstständigkeit
Ziel ist es, die gesamte Bevölkerung digital fit zu machen. ICDL ist dafür die perfekte Lösung.
Seit 25 Jahren steht der ICDL für den kompetenten Umgang mit dem Computer. Seit der Europäische Kompetenzraster für digitale Fähigkeiten (EU DigComp) eingeführt wurde, an dem sich auch der österreichische DigComp orientiert, wurde das ICDL Programm von unterschiedlichen Studien als vorbildlich für die Umsetzung des Ziels, Bürger*innen digital fit zu machen, bewertet. Dies gilt heute mehr denn je: Die ICDL Standard Zertifizierung und die ergänzen Module sowie die weiterführenden Advanced Module bringen ICDL Kandidat*innen auf das Kompetenzstufenniveau 3 des DigComp und höher.
OCG Studie zu Digitalen Kompetenzen
Die Österreichische Computer Gesellschaft führte 2014 eine Studie zu den Computerkenntnissen durch, die schon damals den Mythos des Digital Natives entlarvte. Ständig online zu sein bedeutet nicht, sich professionell und sicher in der digitalen Welt zu bewegen. Die neue Studie zeigte auch, dass Personen, die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen, ihre digitale Fitness richtiger einschätzten.
Die Mehrheit schätzt sich besser ein, als sie ist
Insgesamt glaubten 60 % der Befragten, dass ihre Computerkenntnisse im Allgemeinen „sehr gut“ oder „gut“ sind. Beim Online-Test, schnitten im Gegensatz dazu aber 61 % „schlecht“ bis „sehr schlecht“ ab.
Vor allem Computer-Grundkenntnisse schlecht
Im Teilbereich der Computer-Grundkenntnisse, bei dem es unter anderem um Fähigkeiten wie Dateiverwaltung ging, zeigten sich die größten Abweichungen zwischen Selbsteinschätzungen und Testergebnissen. 78 % der Befragten, nahmen an, sie hätten „gute“ oder „sehr gute“ Grundkenntnisse. Aber im Test schnitten 75 % mit „schlechten“ oder „sehr schlechten“ Ergebnissen ab.
Internet-Kenntnisse etwas besser
Bei den Internet-Kenntnissen war die Differenz zwischen Selbsteinschätzung und tatsächlichen Kenntnissen zwar hoch, aber im Vergleich mit anderen Teilbereichen am geringsten: 84 % glaubten, dass sie „sehr gute“ oder „gute“ Internet-Kenntnisse haben. Im Gegensatz dazu erreichten 49 % im Test „schlechte“ oder „sehr schlechte“ Ergebnisse.
Digitale Kompetenz als Kulturtechnik
Gute Computerkenntnisse und der kompetente Umgang mit Office-Programmen wird in den meisten Jobs vorausgesetzt. Die Pandemie hat diese Entwicklung noch beschleunigt und auf immer mehr Arbeits- und Lebensbereiche ausgeweitet. Digitale Kompetenzen, wie sie im DigComp definiert und im ICDL Standard zertifiziert werden, haben sich zu einer Kulturtechnik wie Lesen, Schreiben und Rechnen entwickelt.
Internationale Studien mit ähnlichen Ergebnissen
Die OCG-Studie wurde auch in anderen Ländern Europas sowie in Singapur und Indien durchgeführt und kam zu ähnlichen Ergebnissen.